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Grafschafter Nachrichten vom 02.09.2016
Ziel der Niedergrafschafter Amateurfunker ist es, beim "Fieldday" am Sonnabend und Sonntag so viele und so weite Funkverbindungen herzustellen wie möglich. Zu dem Hobby gehört nicht nur jede Menge Technik, sondern auch Teamarbeit. Denn nur so kann überhaupt gefunkt werden.
gn Esche. Der Ortsverband I43 des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC) nimmt gemeinsam mit dem Ortsverband Wesel an einem "Fieldday" der "IARU Region 1" in Esche teil. Bei diesem Wettbewerb funken Amateurfunker unabhängig vom öffentlichen Stromnetz über Kurzwelle in den Sprechfunk. Der öffentliche "Fieldday" startet am Sonnabend um 15 Uhr und endet am Sonntag gegen 15 Uhr am Eichenweg 1 in Esche.
"Es gibt verschieden Teilnehmerklassen. Wir nehmen in der Klasse 'Portable, multi operator, low power, assisted' teil. Das bedeutet, dass wir mit unbegrenzter Operatoranzahl und einer maximnalen Ausgangsleistung von 100 Watt mit einer beliebigen Anzahl Antennen teilnehmen", berichtet Claus Reimann vom Ortsverband Niedergrafschaft.
Im Wettbewerb ist es vorgegeben, dass für die Antennen keine festen Fundamente verwendet werden dürfen. Daher werden die Amateurfunker eine Drahtantenne an einem zehn Meter hohen Mast sowie eine Richtanenne auf einem zwölf Meter hohen Mast aufbauen und an die Funkstation anschließen. Der Strom kommt von einem Generator. Der Abstand zum nächsten festen Gebäude muss mindestens 100 Meter betragen. Da es sich um einen Wettbewerb handelt und die Sache einen sportlichen Charakter haben soll, gibt es feste Regeln, was die Frequenzen und die Sendeleistung betrifft. Ziel ist es, so viele und so weite Funkverbindungen wie möglich herzustellen. Für jede Verbindung bekommen die Funker Punkte. Die Anzahl hängt davon ab, mit welcher Art Station eine Verbindung bestand:
Der Informationsinhalt besteht aus dem Austausch der Qualität der empfangenen Aussendung sowie einer laufenden Nummer. Zur Dokumentation verwenden die Funker ein Logbuchprogramm, welches eine Protokolldatei des "Fielddays" erstellt. Diese wird dann dem "Contestmanager" per E-Mail zugesendet und von ihm überpüft. Er erstellt und veröffentlich auch die Rangliste. "Beim Betrieb der Station ist es sinnvoll, dass immer einer im Team funkt und der andere das Logbuch führt. Da es 24 Stunden zu überbrücken gilt, müssen ausreichen viele Funkamateure vor Ort sein, damit man sich abwechseln kann und Ruhephasen vorhanden sind", berichtet Reimann. Der Aufbau der Antennen funktioniere nur im Team, da die hohen Masten mit Seilen aufgerichtet werden.
"Wir möchten vor Ort über unser Hobby informieren. Das Spektrum der Betätigungsfelder im Amateurfunk ist riesig. Durch modernste Technik sind über Jahrzehnte enorme Möglichkeiten hinzugekommen. Daher geht das Hobby Amateurfunk weit über die reine Abwicklung einer Funkverbindung hinaus", berichtet Reimann.
Der Amateurfunk sei in erste Linie als Experimentalfunkdienst zu verstehen. Mit dem Erwerb der technischen, betriebstechnischen und gesetzlichen Kenntnisse, die ein Funkamateur durch eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur nachweisen muss, bestehe auch die Möglichkeit, physikalische Vorgänge zu erkunden und auszuprobieren.
Außerdem könnten Anwendungen entwickelt werden, erklärt Reimann: "In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Ausbreitungsbedingungen von elektromagnetischen Wellen in Verbindung mit der Sonnenaktivität oder Verbesserung von Antennen sowie Satellitentechniken zu nennen." Es seien zahlreiche reine Amateurfunksatelliten im Orbit. Selbst der Kontakt zu Astronauten der Internationalen Raumstation ISS sei dadurch möglich.
Weitere Informationen geben Holger Hansmann, Bookesch 35, Uelsen. E-Mail: holger.hansmann@freenet.de und Norbert Koppel, Eichenweg 1, Esche. E-Mail: mail@as-electronic.org.
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