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Grafschafter Nachrichten vom 08.09.2016

Funker in Esche schwer auf Draht

434 Verbindungen in alle Welt

Zehn Funker haben am Wochenende von einem Feld in Esche aus Verbindungen in alle Welt hergestellt. Sie beteiligten sich damit an einem internationalen Wettbewerb.

Von Carl Hesebeck

Esche. Die Amateurfunker vom Ortsverband Niedergrafschaft (I43) haben am Wochenende gemeinsam mit dem Ortsverband Wesel (L23) am diesjährigen "SSB-Fieldday (IARU Region 1)" teilgenommen. Funker dieser Region stammen aus Europa, dem mittleren Osten, Afrika und Nord-Asien. Auf einer Wiese in Esche haben die Funker der beiden Verbände mit Beginn des "Fielddays" am Freitag um 15 Uhr ihre Ausrüstung in Stellung gebracht: Dazu gehört auch ein Notstromaggregat , denn während des Wettberwerbs darf keine Energie vom öffentlichen Stromnetz bezogen werden. In etwa 12 Metern Höhe befindet sich außerdem eine Richtantenne, sowie in zehn Metern Höhe eine im Dreieck gespannte Antenne, wegen ihrer Form im Fachjargon "Delta-Loop" genannt. Über die Form der "Delta-Loop" sollen rundum ein guter Empfang und eine gute Abstrahlung gewährleistet werden. Gesendet wird im Wettbewerb über Kurzwelle.

"Beim Aufstellen der Masten hatten wir zunächst das Problem, dass die Bodenanker aufgrund des sandigen Bodens nicht ausgereicht haben. Deshalb haben wir zusätzlich zur Sicherung Wassertanks mit je einer Tonne Gewicht aufgestellt", berichtet Norbert Koppel, der die Fläche unweit seines Hauses zur Verfügung gestellt und auch den Kontakt zwischen den beiden Verbänden hergestellt hat.

Koppel beschäftigt sich bereits seit 36 Jahren mit diesem Hobby. Er stammt aus Wesel, wohnt heute aber in Esche. In Wesel bereits Mitglied im örtlichen Verband, war es naheliegend, eine Zusammenarbeit der beiden Verbände zu forcieren. "Der Amateurfunk in Deutschland kämpft insgesamt mit einer Überalterung und schrumpfenden Mitgliederzahlen, beim letzten "Fieldday" in Wesel haben wir lediglich zu zweit teilgenommen", erzählt Koppel und fügt hinzu: "Dabei entspricht unser Hobby längst nicht mehr dem Klischee des Amateurfunkers, der sich einsam in den Keller verzieht und seinem Spleen nachgeht."

In Esche sitzen im Zelt mit der Kurzwellenstation von Sonnabend 15 Uhr bis Sonntag 15 Uhr abwechselnd vier Funker aus Wesel und sechs aus der Niedergrafschaft. Ziel ist es, möglichst viele und weit entfernte Funkverbindungen herzustellen – dafür gibt es Punkte, die von einem Computer ermittelt werden und in ein Ranking einfließen. Etwa 2000 Funkstationen nahmen nach Schätzung der Funker aus Esche an diesem Wettbewerb teil, die Ergebnisse und somit die Platzierung gibt es immer erst einige Wochen später, da die einzelnen Verbindungen miteinander abgegllichen werden müssen. Bei Fehlern werden Punkte gestrichen. Vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse konnten sich die beiden Verbände über 434 Verbindungen und insgesamt 144.970 Punkte freuen – in Wesel konnte mit nur 97.334 Punkten in den vergangenen Jahren ein beachtlicher 35. Platz in der Weltrangliste erreicht werden.

Ihr Können beweisen die Funker dabei nicht nur in Wettbewerben wie dem "Fieldday". Sie unterstützen auch bei Katastrophen Hilfsorganisationen wie das Internationale Rote Kreuz, indem sie mittels Notfunk die Kommunikation aufrecht erhalten. Mobilfunk und Festnetz sind in solchen Fällen zumeist schon längst ausgefallen.

Zeitungsartikel vom 03.06.1980

 

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